Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK), beschreibt, wie mit künstlich verschärften Diagnosen der Ertrag von Ärzten, Krankenhäusern, Pharma und Kassen „optimiert“ wird, zu Lasten der Patienten und Beitragszahler.
Ich habe das am eigenen Leib erlebt, ich hatte vor einigen Jahren Keuchhusten, in meinem schon fortgeschrittenem Alter eine sehr gefährliche Krankheit. Ich landete also im Krankenhaus, und mir wurde jegliche nur denkbare Diagnose angedichtet. Aber den einfachen Bluttest auf Pertussis, der sogar vorgeschrieben wäre bei jeder Art von längerdauerndem Husten wg. Seuchenschutzgesetz, den machte niemand. Stattdessen wurde ich dreimal in nur einer Woche geröntgt, einmal davon sogar per CT, was eine extra hohe Strahlenbelastung hat.
Ich hab mich dann selbst aus dem Krankenhaus entlassen (Sie kennen das, man übernimmt die Verantwortung und kann gehen), und danach endlich einen Arzt gefunden, der eine vollständige Blutuntersuchung auch auf Keuchhusten gemacht hat. Nur, da war es zu spät, der Grund, warum bei jedem längerdauernden Husten ein Test auf Keuchhusten vorgeschrieben wäre, ist nämlich, dass man bei Keuchhusten nur in den ersten 3 Wochen mit Antibiotika etwas machen kann, danach gibt es keine ärztliche Hilfe mehr. Entweder man schafft es, oder eben nicht. Ich habe 1,5 Jahre gebraucht, um wieder gesund zu werden. Kinderkrankheiten sind nur für Kinder (meistens) ungefährlich.
Angesteckt hatte ich mich übrigens bei meinem jüngsten Sohn, aber auch bei dem machte niemand einen Test. Denn der war geimpft, aber diese Impfung hält nur 10 Jahre. Aber weil er geimpft war, hat auch ihn niemand ordentlich untersucht, dass die Impfung nur begrenzt wirkt, hatte niemand auf dem Schirm. Er hat 3 Monate gebraucht, um es abzuschütteln. (Er war schon ein Teenie damals, und auch für die ist Keuchhusten schon nicht mehr so ungefährlich. Hätte ich ihn nicht impfen lassen, hätte er es als Kleiner durchgemacht, so wie ich, und diese Immunität hält 25 Jahre, und gemeinhin kommt man binnen dieser 25 Jahre wieder mit Pertussis-Bakterien in Kontakt, das frischt dann i.Allg. die Immunität wieder auf).
Ich habe mich später offiziell bei meiner damaligen Krankenkasse beschwert, und auch bei der Seuchenschutzbehörde, weil das dreiste Abzocke war, die teuersten Untersuchungen und die härtesten Diagnosen, aber einen einfachen 5 Euro Test, den macht niemand obwohl ich alle einschlägigen Symptome hatte (!), und das hat mir sehr geschadet (hätte jemand den Test früher gemacht, hätte ich mir 1,5 Jahre Krankheit ersparen können). Reaktion: keine, weder von der Kasse noch von der Behörde. Eine Krähe hackt doch der anderen…
Ich habe dann zwar die Kasse gewechselt, weil ich so wütend über all das war, und auch als Grund dafür angegeben, dass niemand auf meine Beschwerde reagiert hatte bei der Kasse. Aber der Fehler ist im System, viel bringt auch dieser Wechsel natürlich nicht, das ist mir klar.
Ansonsten bleibt die Frage, wie lange Jens Baas noch seinen Job haben wird, jeder KK-Vorstand, der Missstände anprangert, wird ja (im Auftrag der Pharma-Industrie?) sofort gefeuert, wie wir wissen.